„Probleme des Antirassismus“

07. März 2023, 19.00 Uhr, Kolping-Bildungswerk, Adolph-Kolping-Straße 1, 92237 Sulzbach-Rosenberg

Buchvorstellung & Diskussion mit Ingo Elbe, Katrin Henkelmann und Andreas Stahl

Nicht erst seit den Protesten der Black-Lives-Matter-Bewegung im Jahr 2020 hat die Debatte über Rassismus in der öffentlichen und wissenschaftlichen Auseinandersetzung eine zentrale Rolle eingenommen. Einzug in den gesellschaftlichen Mainstream erhalten dabei besonders Positionen, die von akademischen Strömungen wie „Critical Whiteness“, dem Postkolonialismus oder Poststrukturalismus beeinflusst sind. Statt einer theoretischen Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Entstehungsbedingungen des Rassismus begegnet man in diesen Ansätzen häufig Angriffen auf Universalismus und Vernunft oder der Einebnung der Spezifik von Antisemitismus und Holocaust. Dagegen befinden sich sozialpsychologisch, ideologiekritisch und materialistisch argumentierende Analysen und Kritiken von Rassismus offenbar immer stärker in der Defensive. 

Der vorgestellte Band „Probleme des Antirassismus“ beleuchtet insbesondere die blinden Flecken und Verzerrungen des vorherrschenden Antirassismus und versucht gleichzeitig einige Leerstellen gegenwärtiger Rassismustheorie zu füllen.
Katrin Henkelmann und Andreas Stahl werden in ihren Vorträgen auf einige Problematiken antirassistischer Theorie und Praxis eingehen und den Band allgemein vorstellen. Ingo Elbes Beitrag wendet sich insbesondere dem Verhältnis von Postkolonialismus und Antisemitismus zu.

Ingo Elbe ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Privatdozent am Institut für Philosophie der Universität Oldenburg. Letzte Publikationen zum Thema: Gestalten der Gegenaufklärung. Untersuchungen zu Konservatismus, politischem Existentialismus und Postmoderne, 2. Aufl., Würzburg 2021; Postkolonialismus und Antisemitismus. Working-Paper #006 des Center for Antisemitism and Racism Studies.
Katrin Henkelmann studiert Philosophie an der Universität Oldenburg (vorher Psychologie in Trier) und hat die Sammelbände Konformistische Rebellen. Zur Aktualität des autoritären Charakters (2020) und Subjekt und Befreiung. Beiträge zur kritischen Theorie (2022) mitherausgegeben.
Andreas Stahl studiert Politikwissenschaft und Philosophie, ist in der politischen Bildung tätig und Mitherausgeber der im Sammelbände Konformistische Rebellen. Zur Aktualität des autoritären Charakters (2020) sowie Subjekt und Befreiung. Beiträge zur kritischen Theorie. Band 1 (2022).
Die drei Referent*innen haben Ende 2022 mit anderen zusammen den Sammelband Probleme des Antirassismus. Postkoloniale Studien, Critical Whiteness und Intersektionalitätsforschung in der Kritik bei Edition Tiamat herausgegeben.

–Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.–

Die Veranstaltung wird gefördert von dem Kurt Eisner Verein.

Andreas Stahl vorab im Interview

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»Der Dritte Weltkrieg«

Die Ostfront 1941– 45

10.November 2022, 19.00 Uhr, Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg | Literaturhaus Oberpfalz, Rosenberger Str. 9, 92237 Sulzbach-Rosenberg

Buchvorstellung und Diskussion mit Erich Später

Mit 3,6 Millionen Soldaten, 3 500 Panzern und 2 700 Flugzeugen beginnt Deutschland am 22. Juni 1941 den Krieg gegen die Sowjetunion. Antikommunismus, Rassismus und Antisemitismus verschmelzen im apokalyptischen Vernichtungskrieg gegen den »jüdischen Bolschewismus«. Der Vormarsch der deutschen Wehrmacht und der SS ist verbunden mit der Ermordung vieler Millionen sowjetischer Bürger im Rahmen des radikalsten Programms zur vollständigen Vernichtung eines Teils der Menschheit, das jemals erdacht wurde. Für die sowjetischen Soldaten und die Zivilbevölkerung wird sehr schnell klar, dass die endgültige militärische Niederlage ihre totale Vernichtung bedeutet. Daraus erwachsen ein verzweifelter Wille zum Widerstand und die Mobilisierung aller Reserven.  Es folgt der lange verlustreiche Vormarsch der »Roten Armee« nach Westen, die Zerschlagung der unbesiegbar
erscheinenden Wehrmacht, die Befreiung von Auschwitz und schließlich die Eroberung Berlins.
Erich Späters Buch basiert auf der Artikelserie »Der dritte Weltkrieg« in der Zeitschrift konkret, die für die Buchpublikation überarbeitet und um bisher nicht veröffentlichte Kapitel ergänzt wurde.

Erich Später arbeitet für die Heinrich-Böll-Stiftung in Saarbrücken. Er schreibt regelmäßig für die Zeitschrift konkret.

DIE VERANSTALTUNGSREIHE FINDET IN KOOPERATION MIT DEM KURT-EISNER-VEREIN FÜR POLITISCHE
BILDUNG IN BAYERN E.V., DER ROSA-LUXEMBURG-STIFTUNG UND DER PETRA-KELLY-STIFTUNG STATT.

–Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.–

Pflegen wie am Fließband?

17. Oktober 2022, 19.00 Uhr, Capitol – Bild&Bühne, Bayreuther Str. 4, 92237 Sulzbach-Rosenberg

Vortrag und Diskussion mit Bettina Rödig

Der »Pflegenotstand« und die Missstände im Gesundheitssystem sind spätestens seit der Corona-Pandemie ins allgemeine Bewusstsein gerückt. Gerade die katastrophalen Folgen der umfassenden Ökonomisierung der Gesundheitsversorgung sind unübersehbar. – Wie kam es dazu?

Die Veranstaltung zeichnet nach, welche gravierenden Folgen das in Deutschland 2003 eingeführte System der Fallpauschalen (DRGs) hatte. Dieses richtet die Krankenhäuser rein nach wirtschaftlichen Kriterien aus und steht einer bedarfsgerechten Versorgung entgegen. Neben dem historischen Kontext der Ökonomisierung will die Veranstaltung auch weitere Gründe des Personalmangels in den Blick nehmen. Dabei spielen auch patriarchale Geschlechterverhältnisse in der Sorgearbeit eine herausragende Rolle.

Bettina Rödig arbeitet als Kinderkrankenpflegerin und Betriebsrätin. Sie ist aktive Gewerkschafterin und Mitglied im Landesvorstand von ver.di Bayern.

DIE VERANSTALTUNGSREIHE FINDET IN KOOPERATION MIT DEM KURT-EISNER-VEREIN FÜR POLITISCHE
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–Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.–

Gefühlte Wahrheit

Verschwörungsdenken, Antisemitismus und ihr affektiver Gehalt

21. Juli 2022, 19.00 Uhr

Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg e.V.
Literaturhaus Oberpfalz
Rosenberger Straße 9

92237 Sulzbach-Rosenberg

Vortrag und Diskussion mit Markus Weiß 

Vor allem dann, wenn das gesellschaftliche Leben durch Krisen, Katastrophen oder ähnliche einschneidende Ereignisse ins Wanken gerät, nimmt die Verbreitung von Verschwörungsfantasien und mit ihnen auch die Artikulation antisemitischer Ressentiments zu. Im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie lässt sich dieses Phänomen bei »Querdenken«-Demonstrationen, in den Sozialen Medien oder in einschlägigen »Bewegungsmedien« seit Anbeginn nachverfolgen.
Der Vortrag beschäftigt sich daher im Kontext der Corona-Pandemie mit den Äußerungsformen sowie der Ursache und Funktion von Verschwörungsdenken, mit dessen Schnittstellen zum Antisemitismus und mit der Frage nach Emotionen und Affekten im verschwörungsideologischen und antisemitischen Denken.

Markus Weiß ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Berlin und hat Kultur-, Sprach- und Kognitionswissenschaften studiert.

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BILDUNG IN BAYERN E.V., DER ROSA-LUXEMBURG-STIFTUNG UND DER PETRA-KELLY-STIFTUNG STATT.

–Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.–

»1945 – Als die Amerikaner die Lager entdeckten«

27. Juni 2022, 19.00 Uhr, Capitol – Bild&Bühne, Bayreuther Str. 4, 92237 Sulzbach-Rosenberg

Buchvorstellung und Diskussion mit Alexander Carstiuc

Buchenwald, Dachau, Bergen-Belsen… Die Entdeckung der nationalsozialistischen Konzentrationslager durch die Alliierten im April und Mai 1945 erfolgte zufällig während des Vormarschs der Truppen. Die Befreiung der Häftlinge war kein erklärtes Kriegsziel und deshalb nicht geplant. In jedem Lager fanden die Alliierten die ausgezehrten Körper der Überlebenden und die von den Nazis hinterlassenen Leichenberge.
Zwei Kriegskorrespondenten gehörten zu den ersten, die die nationalsozialistischen Konzentrationslager betraten: Der US-amerikanische Schriftsteller und Journalist Meyer Levin und der französische Fotograf der Nachrichtenagentur AFP Éric Schwab. Beide folgten in einem Jeep der Vorhut der US-Armee und beide befanden sich auf der Suche: Der erste suchte das, was von der jüdischen Welt übrig geblieben war, der zweite suchte seine deportierte Mutter. Was sie vorfanden, zerstörte all ihre Hoffnungen, aber sie dokumentierten die ersten Momente der Entdeckung jenes Verbrechens, dessen Schockwellen die Welt erschüttert haben. Das Buch der französischen Holocaust-Forscherin Annette Wieviorka, das über die Suche von Meyer Levin und Éric Schwab berichtet, liegt in der Übersetzung von Alexander Carstiuc, Janina Reichmann und Jonas Empen nun erstmals in deutscher Sprache vor.

Alexander Carstiuc arbeitet als Historiker und Übersetzer in Berlin.

DIE VERANSTALTUNGSREIHE FINDET IN KOOPERATION MIT DEM KURT-EISNER-VEREIN FÜR POLITISCHE
BILDUNG IN BAYERN E.V., DER ROSA-LUXEMBURG-STIFTUNG UND DER PETRA-KELLY-STIFTUNG STATT.

–Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.–